#144-2 🧑🌾 Carbon Farming Deepdive mit Berater René Rempt

Folge 144 (Teil 2): Carbon-Farming vs. Regenerative Landwirtschaft mit René Rempt
In Folge 144-2 haben wir den landwirtschaftlichen Berater René Rempt bei uns zum Thema Carbon Farming, No Till und regenerative Landwirtschaft zu Gast.
📰 Der im Podcast erwähnte Artikel aus der agrarzeitung:
Carbon Farming – aber richtig Zehn Tipps für den Humusaufbau mit Substanz
Zeitstempel:
(00:00) Intro Deedpive Carbon Farming mit René Rempt
(01:54) Grundlagen: Was ist Carbon Farming?
(03:17) Die Praxis: Regenerative Landwirtschaft vs. Konventionell
(09:30) Wirtschaftlichkeit: Kosten und Nutzen der Umstellung
(32:21) Zukunftsperspektive Carbon Farming, No-Till & regenerative Landwirtschaft
📌 Hinweis: Die im Podcast besprochenen Aktien, Finanzinstrumente und Rohstoffe stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar. Die Hosts und Beteiligten übernehmen keine Haftung für mögliche Verluste, die durch die Umsetzung der besprochenen Ideen entstehen können. Weitere Infos findest Du in unserem Disclaimer.
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Der Agrarmarktpodcast bietet fundierte Einblicke in den Agrar- und Rohstoffhandel. Wir analysieren regelmäßig die aktuellen Entwicklungen des aktuellen Weizenpreis, Rapspreis, Maispreis und Sojapreis sowie deren Entwicklung. Zudem diskutieren wir alles Wissenswerte rund um Landwirtschaft, Agrarrohstoffe und den globalen Handel. #OATT #Agrarmarktpodcast
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Deepdive Carbon Farming:
Fabian: Die Hauptthemen der vergangenen Jahre, das waren einmal die Bekämpfung des Klimawandels und das war das ganze Thema Nachhaltigkeit. Und was da in Bezug auf Landwirtschaft auf häufig gefallen ist, ist das ist das Thema Carbon Farming. Und genau aus diesem Grund haben wir heute Rene Rempe heute bei uns zu Gast. Er ist Landwirt, Experte für regenerative Landwirtschaft und schreibt jeden Freitag die Kolumne.
René Rempt: Rene Rempe rät in der Agrarzeitung Herzlich willkommen im Podcast, Rene und stell dich doch unseren Zuhörern gerne mal vor, ja? Moin, ich muss gleich vorab eine Berichtigung machen. Ich muss dazu sagen, ich war Landwirt bis 2020, weil wir unserem Agrarbetrieb verkauft haben, weil wir mit dem zweiten Gesellschafter nicht einig wurden. Und 60 Jahre abzahlen war so eine Herausforderung. Und dann bin ich. Vor zwei Jahren habe ich mich selbstständig gemacht, nachdem ich mich sechs Jahre lang intensiv mit dem Thema Hotel und soweiter beschäftigt habe. Und ich hatte so die klassischen Vorurteile, wie es alle Landwirte haben, das geht nicht. Verunglasung usw und so fort. Aber je mehr ich mich in das Thema eingearbeitet habe, je mehr war mir klar oder habe ich gefunden. Wie kannst du es lösen? Und so sind meine zwei Kurse entstanden. Einmal Ackeroffensive und Bodenkurs Und für Landwirte, die dann noch sagen okay, ich brauche noch mal ein bisschen Begleitung, die begleite ich dann auch bei der Umstellung. So habe ich mittlerweile zehn Landwirte, die ich berate, habe klassische Agrarwissenschaften studiert, war im Landhandel tätig und im Industrie und bin mittlerweile wie gesagt Berater für regenerative Landwirtschaft. Und meine Firma ist Profitoil und es geht um das Profit mit aber auch eben wichtig um den Boden um nachhaltig Kohle zu verdienen.
Philipp: Kannst du uns zum Einstieg vielleicht in das Thema einen kurzen Überblick geben? Was ist eigentlich Carbon Farming. Was versteht man darunter und was sind so die wesentlichen Komponenten?
René Rempt: Also die wesentlichen Komponenten sind eigentlich ganz einfach gesagt. Also es geht darum, wie kann ich mehr Kohlenstoff in den Boden binden und damit halt nachweisen, dass ich eben Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden habe und damit Geld zu verdienen. Das Thema ist aber Bis heute gibt es keinen richtigen offiziellen STANDARD. Also es gibt mittlerweile den Dienst. STANDARD oder den Dienst Pack Und bis heute gibt es jedenfalls meines Wissens keine Firma, die diesen STANDARD schon erfüllt. Also es arbeiten viele dran. Also das ist bekannt und bisher ist es eher alles auf den grauen CO2 Zertifikate Markt unterwegs. Das heißt es gibt Zertifikate die entstehen, die auch verkauft werden an Firmen, die dann halt eben Labeling machen. Aber was ich ganz klar sehe die EU bemüht sich daran sehr stark und dieser DIN STANDARD ist halt in Deutschland entstanden und die EU orientiert sich daran. Also ich gehe fest davon aus, dass wir mit der neuen GAP 27 dort Themen sehen und Themen sehen werden, dass wir dort Berücksichtigung finden werden in irgendeiner Art und Weise.
Philipp: Und wenn man jetzt mal sich anschaut im Vergleich zu einem normalen Landwirt, der ganz normal konventionell wirtschaftet, was sind dann da so die Kerndinge, die eigentlich anders sind, die er besser macht oder oder anders machen muss, damit er aus deiner Sicht vernünftig Carbon Farming betreibt?
René Rempt: Also was sind die Kerndinge? Die Kerndinge sind zum Beispiel das Rumwühlen im Boden. Also da müssen wir dann wieder reingucken. Also ich rede nicht mehr klassisch vom Humus, sondern eher von dem Thema Soße. Also gerne Gabeln. Und der teilt sich eigentlich auf, ganz grob im PoC. Das ist so der STANDARD Humus Theorie, die wir mal alle gelernt haben. Humus entsteht aus Reststoffen, Pflanzenresten. Und so weiter und so fort. Aber mittlerweile weiß man, dass dieser Moze, also der Mineral Mineralorganic haben vor allen Dingen durch Wurzelwurzel exodate gebildet werden, und diese Wurzel exodate führen dazu, dass der Kohlenstoff langfristig im Boden bleibt, und der baut sich halt auf. Also es gibt eine Metastudie dazu, der sich aufbaut zum 25 %, wenn ich eine Steigerung haben will aus Verzicht auf intensive Bodenbearbeitung, 25 % Zwischenfrüchte in Anbauintensiv. Und jetzt kommt die große Herausforderung, wo ich auch das auch ganz klar sage Wiederintegration von Tieren auf der Ackerfläche. Also das heißt zu 50 %. Wenn ich diesen Mauke, diesen langfristigen Kohlenstoff anbauen oder aufbauen will, brauche ich Tiere wieder auf dem Acker. Es geht nicht darum zu sagen, warum das nicht geht. Das ist diese Gedanken hatte ich auch immer als Ja, das kann gar nicht funktionieren. Wo sollen die Tiere herkommen? Wer soll das machen? Wolfsproblematik, Arbeitskräfte etc. etc. darum geht es nicht. Man kann erstmal anfangen. Gerade das Thema Zwischenfrüchte Etablierung. Da geht es eben nicht nur um Zwischenfrüchte, dass ich einen klassischen Rettich auf die Fläche haue, sondern es geht darum, Kombinationen von Pflanzen aufzubauen, die verschiedene Wurzeln haben, die unterschiedlich tief gehen. Dass ich eine KrumenVertiefung hinkriege, zum Beispiel durch eine Tiefenlockerung und dann das Leben verbaue. Und dadurch kriege ich langfristig, und das muss man ganz klar sagen es geht nicht schnell, langfristig ein Aufbau. Das Problem bei der ganzen Sache ist das Thema Messtechnik oder Messen. Das heißt der Der Humusgehalt schwankt von Jahr zu Jahr. Selbst wenn ich in einer gleichen Stelle georeferenziert nehme und immer wieder nehme und das ist die große Herausforderung, diese diesen Fehler halt zu definieren und dann eben langfristig im Boden zu speichern. Das ist, wo heute alle dran arbeiten.
Philipp: Jetzt ist der Begriff regenerative Landwirtschaft in den letzten Jahren ja auch ich würde bald sagen inflationär genutzt worden. Kannst du vielleicht noch mal so ein bisschen abgrenzen? Entweder das eine und das andere oder ist es im Grunde ein und dasselbe? Wo siehst du da zwischen diesen beiden Begriffen oder Ansätzen, Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?
René Rempt: Also regenerativ, wie der Name sagt. Es geht um das Thema Regenerieren und der umfasst eigentlich noch weitere. Also das ganze Thema ein bisschen weiter. Also es geht mit darum anzubauen oder mitzudenken. Die gesamte Kulturlandschaft. Es geht mit darum zu sagen wie könnte ich hacken integrieren, wie kann ich Teiche integrieren, welche Flächen kann ich auch weil sie einfach unproduktiv sind, aus der aus der Produktion nehmen, um da halt eben Rückzugsorte zu schaffen. Und da geht es halt eben auch vor allen Dingen um das Thema Bodenbiologie. Aber wie ich ihn verstehe oder wie den vor allen Dingen auch auch die Direktseher sehr verstehen, ist es vor allen Dingen eben die Reduzierung der Bodenbearbeitung und halt aber auch die Reduzierung oder die Integrierung von Zwischenfrüchten. Also es ist. Es ist kein klarer Begriff, aber es gibt so fünf eigentlich mittlerweile sechs Gedanken dahinter. Der erste Gedanke ist Ich muss mein Gedankenwelt ändern. Das ist die größte Herausforderung und auch eigentlich der der Anfang. Also ich fange nicht an, ich kaufe mir eine Direktsaatmaschine und fahre vorher los. Landwirte lieben natürlich Technik, aber das ist, Wenn man die Umstellungsphasen der der Regenerativen oder Note Szene kennt, ist das eigentlich Punkt 7. Das erste ist ich brauche Wissen, Aneignung. Ich muss die Flächen einebnen und ich muss Stück für Stück tiefer kommen. In der, in der, in der Bodenchemie und Bodenbiologie, also regenerativ und und ist nicht das gleiche, aber eigentlich haben sie die gleichen Kernziele und es geht halt darum, langsam den Boden zu verbessern und andere Dinge ziehen sich dann automatisch nach. Also das heißt, wenn ich mich mit nachhaltigen Themen beschäftige, dann komme ich auch Stück für Stück automatisch weiter. Dass ich mich mit mal mit Themen beschäftige, wo ich vorher eigentlich nicht dran gedacht habe. Also vielleicht noch einen, noch einen ganz, ganz kurzen Einschub. Ich finde, was immer sehr schön ist das Thema eines der größten Thema bei relativ oder total sind Mäuse. Also Mäuse. Niemand hat Bock mit einer Flinte rum zu rennen. Und wie kann ich das Gesamtheitlich denken, dass ich das Thema Mäuse löse? So, dann habe ich die Möglichkeit Prädatoren zu nutzen, also Luftwaffe zum Beispiel. Aber Landwirte sind jetzt ja nicht die jenigen, die sich auskennen mit Greifvögel. Was brauchen Greifvögel, Wie funktionieren die? Und da sehe ich eben einen guten Switch die Möglichkeit Hey, geh doch mal auf eure örtlichen Naturschutzverbände tatsächlich zu und die kennen sich damit aus.
Fabian: Und was? Ja, ich weiß. Rotes Tuch. Ich sehe gerade hier die Augen von Philipp. So nicht. So nicht.
René Rempt: Aber, aber tatsächlich. Warum nicht reden mit denen? Und einer der besten Mäusebekämpfer sind zum Beispiel Schleiereulen. Aber wenn ich euch jetzt frage, wie. Wie ist denn der Zyklus der Schleiereule oder wo lebt die denn drin? Was braucht die denn für eine Behausung? Ich glaube, da gucken wir alle mal schmal aus der Wäsche. Ich kenne mich da auch nicht aus, aber das ist genau der der Switch, wo es mit ums Relative geht halt zu denken, Wie können wir Dinge zusammen verändern, so dass wir aber alle unterm Strich mehr Geld verdienen als du?
Philipp: Du sagst ja mehr Geld verdienen am Ende. Landwirte sind Unternehmer und wenn, wenn wir über Vorteile für die Landwirte selbst sprechen, weil weil letztendlich. Es hört sich auch viel nach Extensivierung an, was, was du gerade gesagt hast, Wo siehst du die konkreten unternehmerischen Vorteile dieses Verfahrens, also die konkreten Unternehmensvorteile?
René Rempt: Also was man relativ schnell merkt, ist das Thema Befahrbarkeit wird schnell besser. So, das Problem ist wie mäßig Befahrbarkeit monetär. Ein gutes Beispiel Ein Kunde von mir hatte letztes Frühjahr auch schon zwei drei Jahre Flächen umgestellt und auf diese Flächen konnte er einfach im Februar schon laut Düngeverordnung Gülle fahren ohne Probleme und ansonsten wäre sein Pott voll und überlaufen. So, das heißt er hat damit irgendwo 2000 bis 3000 € gespart, weil er nicht die 200, 300, 400 Kubikmeter zum Nachbarn abgeben müsste, um die loszuwerden. Also das ist zum Beispiel ein konkreter, konkreter Vorteil, was dann definitiv einer der wichtigsten Vorteile ist. Du brauchst weniger Diesel und Schlepperstunden und ich habe mittlerweile ein Tool gebaut, KI sei Dank. Also ich kann nicht programmieren, aber mithilfe von KI ein Tool gebaut, wo man eine langfristige Fruchtfolge miteinander vergleichen kann. Absolut. STANDARD Auch mit allen möglichen Kosten Kann ich euch noch mal dazu spielen, gerne im Nachgang, wo ihr dann mal reingucken könnt. Aber da zeigt sich ganz klar der größte Effekt ist im Diesel einsparen. Und das ist und jetzt kommt das Spannende dabei, wenn du wirklich umgestellt hast, fertig. Auf Direktsaat sparst du 60 % Diesel ein. Das ist richtig viel und 1/3 deiner Schlepperstunden. Das heißt je nach Größe wie du bist, brauchst du mit mal Trecker weniger und dementsprechend ja auch Mannstunden weniger. Und das ist, was du konkret sparst. Jetzt kommt die Krux aber du gibst mehr Geld aus. Wofür? Für Zwischenfrüchte. Teilweise für auf Düngung der Böden. Weil du musst die Biologie anschubsen und je nachdem, ob du fleißig hinterher warst mit der Grunddüngung und mit dem Kalken ist es mehr oder weniger und dadurch frisst das so einen großen Teil wieder auf. Aber die Düngung? Irgendwann endet sie. Und das dauert so je nach Betrieb 3 bis 5 Jahre. Diese auf Düngung und das sind ungefähr Mehrkosten über dem Daumen von 100 €. Und dann bist du damit durch.
Philipp: Ich wollte schon fast sagen, die Krux wird ja bestimmt sein niedrigere Erträge bei Direktsaat ist ist das nicht so zehn 15 % geringerer Ertrag bei Direktsaat im Vergleich zu Mulchsaat oder? Oder auch Pflügen?
René Rempt: Nein, nicht zwangsläufig. Also es gibt mehrere Untersuchungen. Das Schöne ist, vor kurzem hat ein guter Bekannter von mir eine Bachelorarbeit geschrieben, der Betriebe ausgewertet hat, die seit Jahren in Direktsaat sind. Der hat geschaut in den verschiedenen Kulturen wie Wie stark ist der Rückgang? Und tatsächlich hat er über 17 Betriebe. Das sind aber auch Betriebe, die schon zehn 15 Jahre in Direktsaat sind, muss man dazu sagen. Die haben Veränderungen in der Biologie, in der Bodenchemie, in der Physik schon durch. Und diese Veränderung in der Physik, Chemie und Biologie dauert bis zu zehn Jahre. 15 Jahre, das muss man ganz klar sagen. Also es ist ein Prozess und die zeigen ganz klar, dass die Erträge auf gleichem Niveau höher sind. Und gerade das Thema Resilienz Wasserhaltefähigkeit geht definitiv auch mittelfristig nach oben. Und das habe ich dieses Jahr auch wieder gemerkt. Also Zwischenfrüchte zum Beispiel werden ja oft auch als Wasserklauer in sehr trockenen Gebieten gesehen. Die sind kein Wasserklauer. Gerade nicht, wenn ich sie richtig terminiere. Das heißt, wenn ich sie zum richtigen Zeitpunkt umbringe, habe ich ein trockenes Frühjahr. Muss ich sie früher killen? Habe ich ein nasses Frühjahr, muss ich sie weniger früh killen. Und das muss ich halt. Natürlich, es ist Landwirtschaft. Also man kann die Prinzipien den Landwirten beibringen, aber am Ende muss jeder das selber umsetzen. Und jedes Jahr ist anders und man muss da ein bisschen variabel reagieren. Und das ist, das ist die Riesenherausforderung. Man kann die allgemeinen Prinzipien den Leuten beibringen. Aber unterm Strich muss am Ende jeder selber umsetzen. Genau das ist auch der Grund, weil viele sich da schwer tun, das richtig umzusetzen. Gerade in den ersten Jahren biete ich eben halt die Möglichkeit, dass ich sie begleite, dass sie verstehen, wann sie welche Maßnahme machen. Eine schöne Beispiel für das Thema Bodenchemie geht relativ schnell, schmeißt um rauf, Zack ist ein Geldthema unterm Strich gar kein Thema. Bodenphysik geht auch relativ zügig. Du machst ein bisschen locker, du arbeitest mit Zwischenfrüchten. Hast du auch. Die Krux liegt in der Bodenchemie Bodenbiologie und die Bodenbiologie braucht mindestens 5 bis 8 Jahre, bis die richtig durchzieht. Und hier geht es vor allen Dingen um das Thema Regenwurm. Also irgendwer muss ja noch ein bisschen lockern Und wenn wir dort uns vor allen Dingen den den Tiefengräber, den Tauwurm anschauen, wenn wir, ich sag mal nur noch ein paar Quadratmeter haben und eine Verdopplungsrate haben, dann dauert das halt 5 bis 6 Jahre, bis er irgendwo auf 60 Regenwürmer ist. Und das ist die Mindestgrenze, die wir brauchen. Und der löst mir dann auch viele Probleme, die standardmäßig in Lehrbüchern stehen wie Du hast vor deinem Besatz, Was ist das? Was ist die Schokolade des Regenwurms?
Fabian: Philipp ist erstarrt. Ich meine, du hast jetzt gerade Fusarien schon gedroppt. Wahrscheinlich ist es genau. Ja, genau Was? Du hast keine Infos zum Thema im.
René Rempt: In der Regel im regenerativen Thema, wenn du weit genug fortgeschritten bist, wenn du genug Regenwurmpopulation hast, weil das die Schokolade für die Regenwürmer, die fressen die gezielt auf.
Fabian: Genau, habe ich anders gelernt.
René Rempt: Ich habe es auch anders gelernt in der Uni. Ganz entspannt. Man muss sich halt von vielen Vorurteilen lösen. Auch das Thema Verunreinigung, also das Thema Unkrautdruck, das geht runter. Also ich habe da Bilder, die ich in meinen Vorträgen zeige in der Fläche, da gehe ich von 5 Meter weiter auf der gleichen Fläche alles gleich. Raps mit starkem Unkraut. 5 Meter weiter nichts mehr. Das einzige Unterschied ist das dort. Das war eine Fläche, die ein bisschen abgesoffen war im Frühjahr und der Landwirt musste dort einmal nivellieren, mit dem Grubber die Fläche hatte. Unkraut rückt. Daneben die Direktsaatfläche, wo man nicht eingreifen musste, komplett unkrautfrei zwischen den Reihen.
Philipp: Vielleicht also zwei Gedanken, die mir noch kommen einmal Wo sind die Standortunterschiede? Ich würde jetzt vermuten das es auf einem vielleicht stärker durchlässigen Boden oder oder generell auf schwierigeren Standorten wahrscheinlich bessere positivere Effekte gibt als vielleicht auf besonders in Gunststandorten. Und dann noch mal die Frage Hackfrüchte? Also wie ist die Kombination mit einer Kartoffel, mit einer Zuckerrübe, wo man ja faktisch bei der Ernte schon und auch bei der Vorbereitung stark in den Boden eingreift, also den Endgegner hackt.
René Rempt: Früchte schieben wir mal kurz nach hinten. Das ist natürlich ein Riesenthema. Hackfrüchte sind sind eine große Herausforderung. Kartoffeln. Aber du fragtest im Grunde Auf welchem Böden also geht es eigentlich nicht. Und tatsächlich ist die Antwort Es gibt eigentlich nur eine Ausnahme. Das ist das Moor. Es gab mal für mich zwei Ausnahmen Dass die Marge, also staunasse Böden, staunasse Böden sind schwierig, weil du die Durchwurzelungstiefe nicht hast und damit die Wurzel exodate fehlen und die Population an Mikroben dann weniger aufgebaut werden kann. Das scheint sich nicht so zu bewahrheiten, weil es kennen mittlerweile mehrere Landwirte, die Direktsaat erfolgreich tatsächlich machen in Dithmarschen und Co. Und ich sage mal, wenn man Standort gibt, ja. Theorie und Praxis ganz klar. Wo es sehr, sehr schwierig wird, ist es richtige Moorstandorte. Also wir reden von 30 % und mehr, die Halbperiodische verstaut sind. Und da kommt dazu. Halt, ich muss halt ein gewisses Level den PH Wert heben und wenn ich anfange auf Moor zu kalken, führt Kalk immer dazu, dass ich eine Humusverbrennung habe in dem Fall und nicht eine Humusanreicherung. Ich will nämlich Ton Humus Komplexe haben. Dafür brauche ich die sind verbunden über eine Kalziumbrückenbindung, was ich im komplexen Humuskomplex über Kalziumbrückenbindung und das findet halt einfach auf Moorstandort nicht statt, weil es zu wenig Mineralien einfach gibt und deswegen muss man die aussparen. Ansonsten gibt es keinen Grund und keine Hindernisse, dass auf jeden Standort zu machen. Der Unterschied ist, wie lange es dauert, bis die Umstellung kommt. Und ich kann das auch von unserem eigenen Betrieb sagen. Ganz klar. Wir hatten einen Standort der 60 Bodenpunkte, eigentlich so klassische Tonböden. Da haben wir dann das erste Mal eine Mischung aus Zwischenfrüchte, aus Rettich und Phacelia gemacht und unser, Ja unser Standardfahrer dort für für Drillmaschine der Sommergerste gedrillt hat, hat gesagt dieser Boden ist nach dem Winter noch nie so gut gefallen wie durch nach dieser Zwischenfrucht. Und das sind auch so Themen, das merkt man auch wirklich relativ schnell, weil nur Krümelstrukturen, also das, was die Landwirte in der Regel als Krümelstruktur bezeichnen, sind eigentlich Brocken. Krümelstrukturen kann ich nur biologisch aufbauen und das kann eben nur durch biologische Verbauung. Dafür brauche ich das sogenannte Glomalin, das eben freigesetzt wird durch Mikroorganismen und veratmen durch Mikroorganismen. Das ist ein absoluter Fokus. Und diesen Mikroorganismen in Schwung zu kriegen, ist die große Herausforderung.
Philipp: So wie ich es jetzt verstehe, ist eigentlich das Hauptziel von regenerative Landwirtschaft wirklich der Aufbau von Humus und gar nicht so sehr die CO2 Komponente. Oder verstehe ich das gerade falsch?
René Rempt: Also für mich ist das eine zusätzliche Kompensationsmaßnahme um damit halt die teilweise Mehrkosten, die du am Anfang hast. Die Mehrkosten liegen wie gesagt je nach Betrieb zwischen 100 bis 1 150 € pro Jahr. Das muss man ganz klar sagen. Du brauchst halt eben die Zwischenfrucht und die Aufdüngung in der Regel, was auch eben die Mikronährstoffe enthält. Und ja, genau, also diese dieses CO2 Zertifikate dient dazu, diese Mehrkosten mit zu decken und da sehe ich auch nicht den Fokus drauf, sondern als nice to have. Und langfristig geht es mehr darum um das Thema Erosionsschutz. Ihr kennt wahrscheinlich die Winderosion und WasserErosion, aber habt ihr schon mal was gehört von der inneren Erosion?
Fabian: Ich nicht.
René Rempt: Genau. Die innere Erosion ist im Grunde, wenn Bodenpartikel innerhalb des Bodens nach unten gespült werden, kennt man typischerweise von selbst verdichteten Sandböden, aber auch eben, wenn man im Frühjahr schaut in den Drainagen, wenn es da so gelb rausläuft. Das ist so klassische innere Erosion Und natürlich sind da auch dann Nährstoffe daran gebunden. Also das heißt, mir fließen dann dementsprechend auch Nährstoffe weg, die dort an diesem Bodenpartikel gebunden sind. Und tatsächlich zeigt sich, dass durch Zwischenfrüchte und durch. Durch diese Verklebung kann ich diese Erosion nahezu null machen. Dementsprechend brauchen wir auch keine Mischung mehr des Bodens. Beziehungsweise der Regenwurm macht die Mischung des Bodens und damit sparen wir uns dann wieder auch die Bodenbearbeitung ein.
Philipp: Jetzt hast du mehrfach ja schon erwähnt, dass es insbesondere am Anfang Kohle kostet. Und auch in deinem Artikel in der Zeitung hast du gesagt Denken in Jahrzehnten, dass es was man dafür braucht. Es gibt keine kurzfristigen Gewinne, keine Low hanging Fruits, keine Quick Bugs, die man mal schnell einstreichen kann. Jetzt sind wir ja in der Zeit, wo die Margen deutlich gefallen sind, wo die Einkommen der Landwirte, eben weil die Getreidepreise runter gekommen sind, deutlich gefallen sind. Warum sollte man jetzt trotzdem umstellen? Oder ist vielleicht einfach jetzt der falsche Zeitpunkt dafür? Man sollte es lieber machen in einer Zeit, wo die Einkommenssituation besser aussieht.
René Rempt: Das ist die Frage. Ich würde trotzdem heute umstellen, weil es halt Zeit dauert. Und ich kann viele Maßnahmen davon eigentlich ja schon relativ kostengünstig umsetzen. Also das Hauptthema ist Kalken ist unabhängig davon, ob ich nun regenerativ oder nicht regenerativ ist. Wenn mein Kalkhaushalt nicht in Ordnung ist, sondern dann habe ich ein Problem und das ist schon, was ich oft sehe, halt tatsächlich bei vielen, die sich schon mit dem Thema beschäftigen. Da ist der Kalkhaushalt im Großen und Ganzen in Ordnung. Da gibt es vielleicht ein bisschen Feinjustierung, dass man sagt, man schaut noch mal sich an, nehme ich bewusst. Ein Kalk, der mehr Magnesium hat oder weniger Magnesium, um halt die Nährstoffverhältnisse zueinander passend zu machen, weil Nährstoffe können sich zueinander blockieren. Also da gibt es das sogenannte Mulders Chart wer das kann man mal googeln, Mulders Chart googeln und da sieht man halt wie die Nährstoffe sich gegenseitig blockieren können. Und das muss ich sowieso machen. Also das ist gar kein so großer Kostenfaktor. Die anderen Kostenfaktoren. Eigentlich sind die Zwischenfrucht und die Macht das Renner oder Die ist relativ teuer. Ich sag mal, wer bisher keine nutzt, der hat halt erstmal 80 € bis 100 € mehr ausgegeben. Das ist Liquidität. Die Frage ist kann ich es mir leisten, kann ich es mir nicht leisten. Aber in der Regel sehe ich die Vorteile, die du dadurch hast, gerade in der Folgekultur, in der Sommerung, dass du dort weniger Bearbeitungsbedarf hast, weniger Zugkraftbedarf. Und das sind doch tatsächlich Low hanging fruits, dass du sofort im ersten Jahr merkst, ich kann oder ich brauch weniger tief in den Boden eingreifen, um eine Lockerung zu machen. Das heißt, ich habe schon dadurch eine Amortisation und in der Regel habe ich sofort auch durch die Zwischenfrüchte, wenn ich das richtig teile und die richtigen Komponenten habe, sofort auch eine Situation, dass ich auch in zum Beispiel Silomais die Düngung zurückfahren kann. Zu einem gewissen Grad. Das setzt aber voraus, dass ich eine erweiterte Bodenanalyse habe und weiß, was es im Boden drin. Wie stark kann ich es überhaupt machen? Wie stark kann ich zurückfahren, wenn ich alles in zäh habe? STANDARD Dann kann ich relativ schnell sogar Düngemengen zurücknehmen. Bin ich eher. Habe ich die letzten Jahre geschludert, dann habe ich sowieso ein Problem, unabhängig auf regenerativ oder nicht? Und das ist eigentlich das Thema, was ich auch damit sagte oder damit zum Ausdruck bringt. Es kostet dann Geld und gerade nachher das nächste, das nächste Rad. Die Mikrodüngung, also die Mikronährstoffdüngung. Da muss ich dann auch reingehen, weil ich glaube, auch jetzt frage ich wieder den Landwirt, welches welcher Mikronährstoff ist für die Nitratreduktase wichtig? Sehr, sehr chemischer, sehr biologisch chemischer Podcast heute sagt.
Fabian: Sag du es mir ist mein absolutes Lieblingsthema, also auch meine absoluten Lieblingsstunden Bodenchemie. Und ich bin so ein kleiner Chemienerd. Da muss ich kurz ein. Ich bin wegen Boden fast aus dem Studium geflogen. Ich bin zweimal durch die Prüfung. Im dritten Anlauf habe ich es dann gerade noch geschafft. Das war auch günstig, weil es war glaube ich, das fünfte Semester von sechs. Von daher ja, mein Bodenprof hat gemeint, ich rechne zwei vier wofür Rasseln die Leute durchgefallen sind. Ich kann auch mehr. Ich hätte sie gerne noch mal wieder. Also er fand meine Note zu. Ich kann eine bessere Note bekommen.
René Rempt: Also zurück zum Thema Nitratreduktase, dass das Molybdän jetzt sagt ihr natürlich okay, da muss ich ja mal ein Molybdän düngen. Nein, Molybdän ist in der Reihenfolge nicht der erste Mikronährstoff, den ich dünge, sondern es bleibt, was viele schon machen Mangan. Habe ich Mangan in Ordnung, fange ich weiter an mit Kupfer, dann kommt Zink, dann kommt und dann kommt irgendwann auch Molybdän. Eisen kann man dann noch schauen. Dann gibt es noch noch weitere kleinere Dinge, zum Beispiel auch Silizium, also Hilfsstoffe bis hin zu Kobalt. Aber bevor ich bei Kobalt bin, habe ich erstmal ganz, ganz, ganz andere Dinge zu düngen und einzustellen meinen Boden. Kobalt ist übrigens für Vitamin B12 Synthese wichtig.
Philipp: Jetzt sind das ja zum Teil auch Sachen und du hast auch beschrieben, die in einem fachlich guten Ackerbaubetrieb wahrscheinlich auch zu einem großen Teil auch stattfinden. Wir reden über Kalkung, wir reden teilweise über Zwischenfrüchte, wir reden über Grund Nährstoffversorgung. Bist du der Meinung, mit einem Teil dessen ist es auch getan oder ist es eine Religion und es gibt nur ganz oder gar nicht?
René Rempt: Nein, es ist. Also es gibt religiöse Ansätze, teilweise. Aber auf der anderen Seite, es ist erstmal ein hinentwickeln. Das Thema ist aber, wer einmal gesehen hat, wie Boden fallen kann und dass ich eben im Boden nicht mehr rumwühlen und wie Boden riechen kann. Der möchte nicht wieder zurück.
Philipp: Da muss ich noch mal einhaken. Und was ist jetzt eigentlich mit den Hackfrüchten?
René Rempt: Stimmt, die haben wir zurückgeschickt. Also Hackfrüchte sind natürlich eine große Herausforderung. Fangen wir die Rübe ist tatsächlich noch relativ einfach, das hinzukriegen, dass ich dort minimieren kann. Ich habe natürlich bei der Ernte einen Rieseneingriff, den kann ich nicht ändern. Das ist halt so, aber die Rübe kann ich natürlich mit einer Zwischenfrucht in eine Note mit reinbringen. Ich habe dann zwar eine schwere Maschine, die halt rumwühlt, das ist dann halt so und es geht auch nicht darum, religiös irgendwas zu machen. Also meine Empfehlung ist auch nicht direkt auf Note zu gehen, sondern durch einen Zwischenschritt Mulchsaat, ich nenne es mal hier einfach einen kleinen System, Das ist schon minimal invasiv. Ich habe einen Landwirt, der da ist und der heute deswegen aufgrund was er sieht, was er weniger ein Schlepper Stunden hat jetzt einen großen Schlepper tatsächlich verkauft, weil er ihn einfach nicht mehr braucht. Und auch er sieht ganz klar, er hat irgendwo jetzt schon durch diese Umstellung richtig. Durch die Reduzierung der Bearbeitungsintensität wird er wahrscheinlich bei 2 bis 3000 Liter weniger Diesel rauskommen. Ist ungefähr 600 Hektar Betrieb und das ist natürlich schon eine erhebliche Einsparung, die dann haben. Bei Kartoffeln ist es deutlich schwieriger. Kartoffeln kann ich aber auch wieder was machen, indem man zum Beispiel zwischen Saat oder bei Saat macht, um halt eben den Kohlenstoff während der Vegetationszeit mit hinzukriegen. Und da liegt halt die Herausforderung Wie kriege ich das hin? Es gibt jetzt noch eine Möglichkeit, Kartoffeln anzubauen. Tatsächlich oberirdisch. Das mache ich in meinen Garten. Kein Witz. Ich lege meine Kartoffel auf den Boden und decke sie nur mit Mulch ab. Das ist natürlich eine richtige dicke Mulchschicht. Und da reden wir aktuell von Transfer Mulchsystemen. Aber da liegt das Verhältnis eins zu drei. Das heißt, ich brauche drei Hektar Spenderfläche um ein Hektar Kartoffelfläche. Und das ist natürlich ein bisschen schwierig hinzukriegen. Es gibt erste. Ja, es gibt erste Systeme in Österreich tatsächlich, dass die auf der Fläche dieses diese Mulch anbauenden schneiden und Ablegen im Band, um da drauf zu legen. Also es geht. Das Coole ist, die Kartoffeln sind mega sauber, aber es ist großtechnisch noch eine ziemlich große Herausforderung.
Philipp: Vielleicht jetzt noch mal Richtung Wirtschaftlichkeit. Du hast ja auch über CO2 Zertifikate gesprochen. Es gibt ja auch Start ups in diesem Bereich, beispielsweise Klim, die sich mit deinen. Ich würde sagen einzelnen Wertschöpfungsketten beschäftigen und da dann auch ja zahlungsbereite Kunden finden. Ja, was? Was hältst du von diesen Ansätzen, die sich mit einzelnen Wertschöpfungsketten befassen, um dann solche Ansätze von denen Sachen, die du geschildert hast, sag ich mal, profitabel in die Landwirtschaft zu bekommen.
René Rempt: Klima ist ein ist eigentlich ein gutes Beispiel. Die waren nämlich mitbeteiligt. Tatsächlich bei diesem Dienstag, also bei dieser Cam Farming Zertifizierungssystem, was dann nach dem STANDARD aufgesetzt wurde. Und die arbeiten jetzt daran, dass sie halt nicht ständig Proben nehmen müssen, sondern dass sie einen Algorithmus haben und dass sie das maßnahmenbasiert macht. Und das Schöne der Gedanke an Maßnahmen basiert ist, dass es halt deutlich günstiger ist und dementsprechend besser zur Verfügung steht, mehr Geld einfach ist und das System deutlich günstiger ist. Und damit können Sie die Vergütung mehr auszahlen. Und gerade wie gesagt, für diese Umstellungsphase, also ich sage mal so die ersten fünf bis, ja die ersten fünf Jahre, dort wird viel experimentiert. Man macht natürlich auch Fehler im neuen System. Es ist es überall so, dass man erstmal gewisse Dinge lernen muss, weil das ist auch ein ganz großes Timinggeschäft. Also wie komme ich zu spät, komme ich zu früh und ich muss Nerven bewahren? Das heißt, wenn mein Nachbar teilweise schon unterwegs ist, muss ich teilweise gerade im Frühjahr mit der Aussaat noch ein bisschen warten, weil die Böden kälter sind. Aber ich sehe definitiv da Potenzial. Und wenn die die Zertifizierung hinkriegen, dass wir kein Greenwashing haben, dann ist das auf jeden Fall ein zusätzlicher Effekt. Und das sehe ich auch, dass die EU dahin will. Und ich sehe ganz klar aus meiner persönlichen Meinung heute auch. Und was ich teilweise aus Hintergrundgesprächen kenne, dass die EU in diese Richtung gehen will und dort auch Förderung. Und wir sehen auch heute schon, dass es gerade in Wasserschutzgebieten Förderung für Direktsaatbetriebe gibt und für Pflugverzicht. Und da habe ich eigentlich meine Mehrkosten sofort kompensiert. Also ich habe gerade mit einem Landwirt gesprochen, dass einige Wasserschützer da 160 € zahlen plus noch mal 60 € für Pflugverzicht, also 220 €. Und dann habe ich auf jeden Fall meine Mehrkosten, die ich da habe, definitiv mit drin.
Philipp: Jetzt kommt aber ein Aber, Wenn ich, wenn ich mir das noch gestatten hat. Das umstrittene Thema Glyphosat hatten wir bisher noch nicht. Und Glyphosat ist im Grunde der Pflugersatz, muss man ganz klar sagen. Und wir brauchen das Glyphosat, um halt am Anfang öfter mal dann eben reinen Tisch zu machen. Tot ist tot. Also ich sehe da ich. Ich begreife bis heute nicht, wo der Unterschied ist, wenn ich das mit Pflug umbringe, das Unkraut und sozusagen eine Ackerwüste habe und wenn ich es mit Glyphosat mache, um in NGOsprech teilweise zu reden. Wo ist der Unterschied? Ich habe einen Bekannten aus der Uni Witzenhausen und wir streiten uns regelmäßig. Was ist schlimmer? Für Glyphosat oder Pflug. Aber beide haben wir das Ziel. Wir wollen nach vorne und reden eher über Lösungen als über Probleme.
Fabian: Meine zwei besten Freunde aus der Uni, die haben einen Betrieb in der Rhön gestartet und die haben mir vor kurzem erzählt, dass dieses ganze Thema Förderung für Umweltleistungen recht stark auf der Kippe steht. Das ist so ein bisschen wirkt, als ob sich da was zu ändern scheint mit der ganzen Reform der GAP. Auch jetzt sieht man in den USA, dass dort auch eine kleine Zeitenwende stattgefunden hat und das ganze Thema ESG, also Nachhaltigkeit im weiteren Sinne nicht mehr ganz so en vogue ist, wie das früher mal der Fall war. Was macht dich jetzt aber trotzdem zuversichtlich, dass Carbon Farming regenerative Landwirtschaft in der in der Zukunft in der Landwirtschaft eine steigende Bedeutung findet?
René Rempt: Ganz einfach, weil sie genauso gefährlich ist wie das klassische Thema und aus meiner Sicht langfristig wettbewerbsfähiger wird. Du hast weniger Diesel im Blut. Du hast weniger Leute und du brauchst weniger Leute. Und das ist ein Riesenthema, die, die Arbeitskräftebesatz oder die Arbeitskräfte zu finden, die was auf dem Kasten haben, die werden weniger und ich brauche einfach weniger Stunden. Also in meinen Rechner habe ich, kann ich definitiv zeigen. Und auch aus Echtdaten kann ich zeigen, dass man ungefähr 1/3 der Arbeitsstunden einspart. Also ich habe noch. Ich habe nur noch 60 % der Arbeitszeit auf dem Schlepper zu tun. Ich habe ein bisschen mehr Aufwand nachzukontrollieren und muss gucken, dass die Bestände passen und wo halt Themen sind. Aber ich spare mir deutlich Schlepper und Zeit Stunden. Das zweite ist halt auch eben bis zu 60 % Dieseleinsparung. Das ist definitiv möglich. Und auch wenn Nachhaltigkeit weniger wird ich glaube nicht, dass der Thema, dass das Thema CO2 Preis verschwinden wird, also das heißt die Besteuerung, dass Diesel wieder teurer wird, das sehe ich definitiv. Und das sind zum Beispiel Gründe, wo es ganz klar ist und die nächsten Gründe sind. Wir werden mit mehr Wasser, also das Wasserthema ist. Ich glaube, dass früher zeigt es wieder sehr schön, das ist ein großes Thema und das System ist einfach wassersparender. Das ist einfach Fakt. Also es gibt aus meiner Sicht Carbon Farming ist ein Zusatzeffekt für Regenerativen otal. Das ist nur einer der Gründe, warum ich da warum ich dazu raten würde. Aber es ist für mich nicht der entscheidende. Und das ist auch wenn du redest mit Landwirten, die in die Richtung gegangen ist, dann ist der Hauptgrund Ich will Wasser sparen, arbeiten. Ich will das Thema Erosionsminderung haben, Wind und Wasser also gerade. Also ich bin ja hier in flach norddeutscher Flachländer, aber ich habe auch ein schönes Video, da ist ein Fahrradweg und es ist wirklich flach. Das ist ein kompletter normaler Bestand und es regnet und es fließt dort der Boden hinweg und man denkt, das ist ein Fluss, weil der dann so gelblich sich färbt, aber das ist in Wirklichkeit ein Fahrradweg. Und selbst in der Ebene dann habe ich mit Wind oder mit Wasser Erosion dann zu tun oder auch mit Winderosion. Und wenn ich derjenige bin, der keine Erosion hat und das von den Nachbarn einsammeln, dem Boden, dann sage ich Vielen Dank. Und dann sage ich Macht ihr mal weiter, ich sammle mal euren Boden und langfristig profitiere ich davon.
Philipp: Rene, vielen Dank für für diese Einblicke in ein extrem spannendes und aktuelles Thema. Du, Du hast hier wirklich einen Rundumschlag. Nicht nur die Ökonomie, sondern vor allem auch die Biologie, die Chemie und und alles was dazugehört geschildert. Und du hast uns ja im Vorgespräch auch schon gesagt, das Thema ist hochrelevant. Du bist nicht nur in der Agrarzeitung tätig. Vielleicht beschreibt noch mal den Zuhörern Wo kann man dich sonst so sehen hören, deine Informationen bekommen? Wie kann man dir folgen?
René Rempt: Ich bin mittlerweile auf allen Social Media Plattformen unterwegs. Also Instagram ist mein größter Account, da habe ich mittlerweile über 2000 Follower, Da kann man mich verfolgen. Da gebe ich auch immer praktische Tipps, da kann man mich auch jederzeit anschreiben. Ansonsten meine Webseite gern reinschauen. Tiktok YouTube habe ich jetzt auch gestartet um. Ich möchte auch langfristig ein paar längere Formate zu machen. Und neben meinen ganzen Biologie Chemiethema finde ich auch total spannend. Das ganze Thema KI und was heute mit KI möglich ist, ist auch der Wahnsinn. Aber ich glaube, das machen wir demnächst mal, das sprengt den Rahmen.
Philipp: Rene, vielen Dank, dass du heute bei uns warst und wir verfolgen gerne weiter, wie du dich mit dem Thema beschäftigt. Dankeschön. Wenn ihr euch diese Podcastfolge gefallen hat, dann lasst uns gerne ein Like oder einen Kommentar auf Instagram da. Abonniert diesen Podcast, teilt ihn mit euren Freunden und wenn ihr selbst mal in die Show kommen wollt oder einen interessanten Interviewgast für uns habt, dann schreibt uns gerne eine Email an studioet agrarmarkt podcast.de.